Jetzt wird’s mythisch

Dionysos legt Spuren 

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Dionysos, Noumea und Archimedes

Mictlantecuhtli fuhr fort: „ Ich lasse nun die ehemalige aber bereits verstorbene Benediktinerin Noumea aus der Unterwelt hierher in dein Zimmer kommen, da sie dir etwas Wichtiges mitteilen kann“  Einen kurzen Moment später betrat dann Noumea durch die einzige Tür den Raum. Sie fing sofort an: „ Mein lieber Archimedes, ob es dir nun gefällt oder nicht: Dass dich deine kriminellen Machenschaften aus deiner Vergangenheit irgendwann einholen werden und jegliche Schandtat ans Tageslicht kommen wird, war mir direkt klar. Mictlantecuhtli und du wollt alle Register ziehen, damit alles im Verborgenenen bleibt. Da ich als tote Persönlichkeit das tun muss, was der Herrscher der Unterwelt von mir verlangt, helfe ich dir. Lass dir allerdings eines gesagt sein: Wenn ich nicht tot wäre, würde ich dir auch nicht helfen. Ich unterstütze keine Verbrecher! … Dionysos hat den Brief entwendet und an einen Baum im Wald gehängt. Deine Jungs haben ihn entdeckt und mitgenommen.“ 

Archimedes blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen. Er war völlig verzweifelt: „Um Himmels willen! Nein! Das darf doch nicht wahr sein! Und ich Trottel habe gar nicht gemerkt, dass der Brief weg ist. Wann wurde er denn von Dionysos geklaut?“ Noumea antwortete: „Nicht lange bevor Mictlantecuhtli dich hierher gebracht hat.“ „ Wissen meine Söhne Marian und Gregorian denn, von wem dieser Brief ist?“ Noumea erklärte: „Die Zwillinge kennen den Verfasser des Briefes nicht. Die Sprache konnten sie bisher auch nicht entziffern. Sie vermuten nur, dass es sich bei dem Zettel um einen Brief handelt.“

Archimedes schüttelte mit dem Kopf und Mictlantecuhtli meinte: „Marian und Gregorian werden herausfinden, wer diesen Brief geschrieben hat und dass er für dich bestimmt war. Dass der Brief in Wilhelminaisch, der Fantasiesprache von Valentina , verfasst ist, wird ihnen in ziemlich genau einer halben Stunde der Seher Melampus sagen.“

Tatsächlich erschien Melampus den Zwillingen genau zu diesem Zeitpunkt.  Sie saßen gerade in Marians Zimmer auf dem Bett und versuchten, den Brief zu entschlüsseln. Melampus erzählte ihnen von Valentina und dass sie zwei Bücher in der von ihr kreierten Fantasiesprache verfasst hat. Daraufhin fragte Gregorian: „Und Valentina hat auch diesen Text hier geschrieben?“ Melampus entgegnete: „Es handelt sich, wie ihr bereits vermutet habt, um einen Brief, der alllerdings nicht von Valentina, sondern von Henny Stenegall ist. Mehr weiß ich aber auch nicht…Oder…Moment mal…Ach doch…Am Ufer des Rheins liegt die Leiche von Ampelos. Ich denke, ihr solltet dahingehen.“

Während sich die Zwillinge auf dem Weg zum Rhein befanden, was ungefähr eine Drieviertelstunde zu Fuß dauerte, unterhielten sich Mictlantecuhtli, Archimedes und Noumea weiter. Archimedes fragte: „Warum hat Dionysos mir diesen Brief geklaut?“  Noumea grinste und erwiderte: „Nun ja, mein lieber Archimedes…,weil Dionysos auf der guten Seite steht. Er möchte, dass alles aufgedeckt wird. Dionysos will, dass Marian, Gregorian und Adrastea erfahren, was du in deiner Vergangenheit so getrieben hast. Aus diesem Grund legt er Spuren.“ 

Archimedes wusste nicht mehr weiter: „Das ist doch nicht die Möglichkeit! Dionysos muss irgendwie gestoppt werden!“  Noumea meinte dazu nur: „Keiner wird Dionysos stoppen können. Mein Vorschlag wäre, dass du deiner Familie einfach die Wahrheit erzählst. Die drei werden sie sowieso erfahren. Das kann ich dir versichern.“

Daraufhin schrie Archimedes herum: „Einfach die Wahrheit erzählen! Sie sind wohl verrückt geworden! Das überleb ich nicht! Mictlantecuhtli, was soll ich tun?“ Dieser schwieg aber zunächst. Noumea meinte stattdessen: „Dich hier bei der zwielichtigen Morrigan zu verstecken, halte ich für keinen sonderlich ausgereiften Plan. Dieses Versteck wird dir herzlich wenig nützen.Die Wahrheit kommt trotzdem heraus.“ 

Mictlantecuhtli schaute Noumea ganz grimmig an und sagte mit erhobener Stimme: „Hast du nicht gerade noch erzählt, dass du tun musst, was ich von dir will! Ich habe dich hierhin gebracht, damit du Archimedes unterstützt!  Erzähl hier nicht, dass keiner Dionysos aufhalten kann!“, dann wendete er den Blick zu Archimedes , „ Soll ich dir mal etwas verraten? Die gute Noumea ist die einzige, die Dionysos stoppen kann. Warum sonst hätte ich sie hierher zitiert? Bestimmt nicht, damit sie dir das erzählt, was sie dir bisher erzählt hat.Dazu wäre ich auch selbst in der Lage gewesen.“

Nun wurde Archimedes richtig sauer und kochte: „Was fällt dir ein?…“ Noumea blieb ganz ruhig. Da tauchte plötzlich Dionysos auf, der die Diskussion der drei mitgehört hat, und lachte: „Lieber Mictlantecuhtli und lieber Archimedes, es wird, wie die  weise Noumea gesagt hat, jegliche Schandtat aufgedeckt.“ Mictlantecuhtli und Archimedes waren völlig außer sich und verließen infolgedesen schlagartig den Raum.

Dionysos sprach Noumea ganz ehrenvoll an: „ Seien Sie mir gegegrüßt verehrte ehemalige Benediktinerin, wollen Sie wieder in die Unterwelt oder wollen Sie mir dabei helfen, weitere hilfreiche Spuren zu legen, damit Archimedes’ Familie endlich erfährt, was passiert ist? “ „Um Himmels Willen Dionysos,  Sie müssen mich nicht auf diese Weise ansprechen. Meinetwegen können wir auch Du sagen.“ „Sehr gerne.“ „Prima. Dann lass uns nun zur Sache kommen! Ich komme mit dir mit. Was mich ja brennend interessieren würde: Warum sollen die drei es ausgerechnet jetzt erfahren?“ „ Der Tod von Henny Stenegall hat mich dazu bewegt“ „Ach du liebe Zeit, Henny lebt nicht mehr, das wusste ich ja gar nicht.“ „ Seine Leiche soll nach Ampelos auf dem Baum vor der Hölle, den drei Gegenständen Armbanduhr, Toga und Kette mit Amethyst, dem Brief und Ampelos’ Leiche am Rheinufer die fünfte Spur sein. 

„Deine erste Spur, also Ampelos auf dem Baum, ist dir nicht ganz so gut gelungen. Oder war das so gedacht?“ „Nein, Ampelos sollte Marian und Gregorian nicht so verwirren. Er sollte sie einfach dazu bewegen, in die Höhle zu gehen. Ich hätte mir aber denken können, dass er das nicht hinbekommt. Er liebt einfach die Verunsicherung. Da kann ich nichts machen“ „Aber sterben sollte er doch nicht?“ 

„Doch schon. Der Plan war allerdings nicht, dass er vor lauter Lachen und Turnen vom Baum fällt und stirbt, sondern, dass ich ihn mit einem Pfeil erschieße.“ „Du hast die drei also die ganze Zeit aus der Ferne beobachtet und nachdem Marian und Gregorian die Höhle betreten hätten, hättest du mit einem Pfeil auf deinen Geliebten gezielt.“ „Genau.“

„Dionysos, ich versteh dich nicht. Warum wolltest du denn deinen geliebten Ampelos töten?“ Dionysos wartete kurz und antwortete dann: „Mein Plan zielt noch weiter in die Zukunft und funktioniert sonst nicht.“ „ Also gut, deine vierte Spur sähe dann anders aus.“ Dionysos nickte und verließ dann zusammen mit Noumea Morrigans kleines Schloss. 

Gregorian und Marian waren inzwischen am Rheinufer und hatten Ampelos’ Leiche gefunden. Marian fragte: „Und was sollen wir jetzt mit der Leiche von diesem komischen Vogel Ampelos?“

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