Jetzt wird’s mythisch

Poseidon ist jetzt am Zug

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Poseidon und Dionysos diskutieren miteinander. Im Hintergrund sind Hephaistos und Asklepios mit seinem Stab zu sehen.

Während Mictlancihuatl, Marian, Gregorian und Philon miteinander redeten, diskutierten  zwei Götter am Strand bei Sonnenuntergang heftigst: Poseidon und Dionysos. Der Weingott schrie den Meeresgott an: » Es ist nicht zu fassen! Einfach nur unglaublich deine kriminellen Machenschaften! Archimedes ist ein Mörder und du hilfst ihm beim Vertuschen!« Poseidon entgegnete lautstark: » Moment mal! Wovon redest du da? Was wirfst du mir eigentlich vor? Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen!«

Daraufhin Dionysos verärgert: »Da bleibt einem ja die Spucke weg! Das ich nicht lache! Mictlancihuatl und ich haben Mictlantecuthli und dich doch gehört, wie ihr über Archimedes, Ludwig und Babylas geredet habt. Wir haben die ganze Zeit mit dem Kopf geschüttelt. Natürlich waren  wir ganz leise und gut versteckt, sodass ihr nichts mitbekommen habt. Erinnerst du dich nun an irgendetwas?

Poseidon, ich warne dich jetzt ein einziges Mal, sieh gefälligst zu, dass schnellstmöglich die Leiche von Babylas auftaucht! Und rück jetzt raus mit der Sprache, was du mit Ludwig angestellt hast! Und das alles mal ein bisschen plötzlich! Ludwig ist ja nunmal nicht ertrunken, wie die Gerichtsmedizin festgestellt hat. Ich rate dir, dafür zu sorgen, dass festgestellt werden kann, was wirklich mit Ludwig passiert ist! Wie dir ja sicherlich nicht entgangen ist, wurde er ja nunmal mit einer Vase erschlagen.«

Poseidon ließ sich zunächst nicht von Dionysos’ Androhungen beeindrucken: » Ich gebe zu, dass ich Mictlantecuthli geholfen habe, aber was ist so schlimm daran? Ich will halt auch nicht von ihm geküsst werden« » Du stellst nicht ernsthaft die Frage, was so schlimm daran ist, Straftaten zu vertuschen. Du machst dich damit selbst strafbar. Du kannst froh sein, dass du kein Mensch, sondern eine Gottheit bist, die nicht mit Gefängnis, Geldstrafe, in manchen Fällen sogar Todesstrafe bestraft wird.« » Ja, ja, ja reg dich nicht so dermaßen übertrieben auf, ich habe doch keinen umgebracht!   Chill doch mal! Was willst du denn überhaupt machen, wenn ich nicht tu, was du von mir verlangst?« 

Dionysos erwiderte: » Du bist wirklich unglaublich! Definitiv werde ich jetzt nicht chillen, sondern ich werde deiner Ehefrau Amphitrite alles erzählen. Da ich sie gut kenne, gehe ich mal ganz schwer davon aus, dass sie dich sofort verlassen wird.Na lieber Poseidon, das willst du doch auf gar keinen Fall! Bei ihrer Schönheit erwarte ich, dass sie direkt einen neuen Ehemann finden wird.«

Da hättet ihr Poseidon aber mal sehen soll, ohne auch nur einen Moment zu zögern, lenkte er  sofort ein: » Ok, ok, ich werde Babylas‘ Leiche  aus dem Versteck am Meeresgrund herausholen und selbstverständlich wieder in sein warmes Bettchen legen. Ach übrigens: Ich habe ihn in einer Höhle untergebracht, in der ihn niemals auch nur irgendwer gefunden hätte. 

Was ich mit dem Ludwig, der eigentlich erschlagen wurde, gemacht habe, das würdest du auch noch  gerne wissen.  Ja, ja, ja so kenne ich dich: Neugierig wie ein Fuchs! Na gut, ich will mal nicht so sein und es dir erzählen. Ich habe Ludwig, bevor ich ihn in den Badesee gelegt habe, zu Asklepios gebracht.«

 »Bitte was, du hast Kontakte zum Gott der Heilkunst! Ist das denn die Möglichkeit! In letzter Zeit behandelt der verehrte Experte für Heilkunst doch überhaupt keinen mehr. Zu seinen Patienten zählen nur noch Auserwählte. Ein bisschen eingebildet, wenn du mich fragst! Und ausgerechnet du bist nun einer dieser Privilegierten. Aber jetzt mal ernsthaft: Asklepios wäre es doch bestimmt auch gelungen, den toten Ludwig wieder zum Leben zu erwecken.« Poseidon schüttelte mit dem Kopf: » Nein, nein so ist das nicht! Als ich mit Ludwig bei Asklepios ankam, sagte er mir direkt, dass er lediglich die Wunde des Toten heilen könnte. Ludwig sei tot und das bliebe er defintiv auch.« 

Mictlantecuthli schaute etwas verwundert: » Einem Toten die Wunde heilen, klingt schon etwas merkwürdig. Aber wie wir beide wissen, ist es Asklepios ja irgendwie gelungen. Weiß der Kuckuck, wie er das gemacht hat!«  »Das kann ich dir auch beim besten Willen nicht sagen. Er hat da irgendetwas zusammengemischt und auf der Kopfwunde verteilt. Innerhalb kürzester Zeit war die tödliche Verletzung verschwunden. Dann habe ich die Leiche sofort mitgenommen und  in den Badesee gelegt.«

»Nun muss Ludwig seine tödliche Verletzung am Kopf aber irgendwie zurückerhalten. Wie stellen wir das jetzt an?« Poseidon grinste: » Tja, was soll ich dazu jetzt sagen, mein lieber Dionysos? Mir fällt da sofort einer oder besser gesagt eine ein, die uns behilflich sein kann: Morrigan kann nämlich rückgängig machen, was Asklepios geheilt hat. Problem an der Sache: Sie steckt mit Mictlantecuthli unter einer Decke. 

Zudem gehe ich auch mal ganz fest davon aus, dass sie weiß, wer Henny getötet hat.« »Woher weißt du denn das?« » Mensch Dionysos, das ist doch allgemein bekannt, dass Morrigan über jeden Tod Bescheid weiß, der nicht auf natürlichem Weg geschehen ist: der schlaue Rabe oder die dunkle Todesbotin halt.«

»Und wie bekommen wir Morrigan dazu, dass sie uns hilft. Sie hält ja  schließlich auch Archimedes versteckt.« Da fiel Poseidon etwas ein: » Das ich da nicht sofort drauf gekommen bin: Morrigan mag doch schönen, filigranen Schmuck. Hephaistos stellt uns bestimmt eine Kette für Morrigan her. Wenn wir ihr diese schenken, hilft sie uns auch und Ludwig erhält seine Wunde zurück. Ich werde ihn dann wieder mitsamt der kaputten Vase in sein Wohnzimmer legen.  Die Polizei und wen die Menschen sonst  noch so zur Aufklärung brauchen,  werden dann den Totschlag an Ludwig und auch den Mord an Babylas aufdecken können.«

Poseidon dachte eine Weile nach und sprach dann weiter: »Also wenn ich mir das so recht überlege, muss ich wohl zugeben, dass es ein großer Fehler war, Mictlantecuthli, dem Herrscher der Unterwelt, zu  helfen. Ich sollte lieber dazu beitragen, dass Kriminalfälle gelöst werden und betraft wird, wer betraft gehört« »Das ist sehr gut, dass du nun zu dieser Erkenntnis kommst und deinen Beitrag leistest, dass Archimedes hinter Gittern landet. Jahre lang läuft Archimedes frei herum und das ist nur möglich, weil du und Mictlantecuthli ihm geholfen habt! Da fehlen mir echt die Worte! «  

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