Jetzt wird’s mythisch

Zeus greift ein

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Wilhelmina und Fasu unterhielten sich noch weiter. Fasu trank einen Kaffee, Wilhelmina einen Kakao. Dann klopfte es wieder an Fasus Tür. Fasu etwas gernervt: „Was ist denn jetzt schon wieder?“ Er ging zur Tür und öffnete sie. Dort stand Zeus und fing direkt an :

 „Liebster Fasu, du weißt ganz genau, dass Konstantin nicht wollte, dass du irgendjemandem erzählt, dass er homosexuell war. Keiner, auch nicht Wilhelmina, sollte davon jemals erfahren. Ich habe extra versucht zu verhindern, dass Wilhelmina hier zu dir gelangt. Irgendeine selten blöde Geschichte habe ich mir ausgedacht, warum Okypete jetzt keine Zeit hat, Wilhelmina nach Peru zu fliegen: ein Streit unter uns Göttern, den es nie gegeben hat. Ich, der allmächtige und überaus großartige Zeus, habe jemanden angelogen. So etwas geht doch eigentlich gar nicht. Eigentlich würde mir etwas Derartiges noch nicht einmal im Traum einfallen.“  

Fasu fiel dazu nur ein: „Natürlich nicht!“ „Und warum bin ich jetzt hier?“ „ Ja keine Ahnung, aber ich bin mir ganz sicher, dass Sie, verehrter Zeus, es mir gleich sagen werden“ „ Also, ich habe dafür gesorgt, dass Wilhelmina auf schnellstem Weg bei dem Seher Paddy landet. Sie ist bereits bei ihm.  

Paddy ist in der Lage, Konstantin aus Wilhelminas Gehirn zu streichen. Persephone, die soeben bei mir war, und ich haben entschieden, dass das die beste Lösung ist.“ „Wenn ihr beide das beschlossen habt, dann muss das definitiv die beste Lösung sein.“ „Selbstverständlich. Wir beide werden jetzt nicht weiter darüber diskutieren. In diesem Moment nimmt Paddy diese „Löschung“ vor und in einer Stunde wird Wilhelmina wieder an deiner Tür klopfen. Dann könnt ihr beide weiter plaudern. Diese kleine Unterbrechung eurer Unterhaltung musste aber sein. Eines solltest du noch wissen: Morgen wird sich dein Leben auch noch mal verändern. Ich habe da was in die Wege geleitet.“ 

Als Zeus gerade weg war und Fasu noch in der Haustür stand, kam Leopold auf Fasu zu. Beide gingen ins Haus. Leopold fragte Fasu: „Wo ist denn Wilhelmina? Konntest du ihre Fragen beantworten?“ „Wilhelmina ist bei dem Seher Paddy. Zeus hat sie aus mir unbekannten Gründen dahin gebracht. Sie wird aber gleich zurückkehren und dann kann ich ihr auch noch weitere Fragen beantworten.“ 

„Ich war mit Epona in Lima bei einer Freundin von ihr. Epona war bei ihr zum Kaffee und Kuchen eingeladen. Es war echt gemütlich da.“ „Ohne Kaffee würde mein Leben auch nicht funktionieren. Ich muss mir jetzt auch gerade mal einen zubereiten. Möchtest du auch?“ „ Das ist sehr nett von dir, aber ich möchte keinen.“ „Sag mal, ist diese Valentina tatsächlich Wilhelminas Mutter?“ „Valentina ist zweifellos Wilhelminas Mutter. Ich war bei Wilhelminas Geburt dabei. Ich war die Hebamme.“ „Du bist Hebamme! Faszinierend! Ich habe gleich vier Berufe: Sänger, Songwriter, Keyboarder und Gitarrist.“ „Also singen kann ich  überhaupt nicht. Als Kind habe ich aber das Cellospielen gelernt, ich spiele auch heute manchmal noch.“ „Mensch, das ist ja großartig. Ich bin mit einem Violinisten  und einem Bratschisten befreundet. Wir könnten zu viert musizieren. Ihr drei spielt die Instrumente und ich singe. Hast du Bock? Direkt morgen hier bei dir? “ „Tolle Idee!“

Da klopfte es wieder an Fasus Haustür. Fasu öffnete. Es war Wilhelmina. Sie sprach irritiert: „Hallo Fasu! Ich war vorhin, nachdem es an deiner Tür geklopft hat, plötzlich nicht mehr in deinem Wohnzimmer, sondern bei dem Seher Paddy. Keine Ahnung, wer das initiiert hat. Paddy hat mich nicht begrüßt. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Er legte seine rechte Hand auf meinen Kopf, dann seine linke Hand darüber. Er sagte irgendetwas. Ich weiß nicht mehr was. Da brannten noch überall Räucherstäbchen. Ich erinnere mich an den Duft von Sandelholz. Das war angenehm. Der Zyklop Findus spielte Fagott, irgendein mir unbekanntes Lied. Ich kann dir nicht sagen, was das alles sollte. Auf einmal stand ich wieder in deinem Garten. Ich bin verwirrt …“ „Komm erstmal herein, setz dich wieder auf denselben Stuhl im Wohnzimmer wie vorhin. Ich setzte mich dann wieder neben dich. Leopold ist jetzt auch da.“

Nun saßen die drei in Fasus Wohnzimmer. Fasu trank seinen Kaffee, Leopold Wasser und Wilhelmina Kakao. Dann meinte Fasu: „Zeus hat unserer Gespräch vorhin unterbrochen. Er war an meiner Haustür. Zeus wollte, das Paddy irgendein Ritual an dir – ich sage mal – „ausprobiert“. Mehr weiß ich auch nicht. Die Götter machen sehr oft äußerst rätselhafte Dinge.“ Dem konnten Leopold und Wilhelmina nur zustimmen. 

Die drei plauderten noch etwas und schließlich verabschiedeten sich Leopold und Wilhelmina von Fasu. Leopold sagte noch: „Bis morgen dann, ich freue mich!“  Als Leopold und Wilhelmina in Fasus Garten standen und überlegten, erschien ihnen Zeus: „So ihr zwei hübschen, ihr wollt also jetzt in die Berge. Dann werde ich euch jetzt mal dahin versetzen. In vier Minuten seid ihr in der Höhle, wo du Wilhelmina auf die Welt gekommen bist. 

Als Leopold und Wilhelmina in der Höhlen waren, saß Zeus dort auf einem Stein. Er fragte: „Sag mal Leopold, wie alt wärst du jetzt eigentlich ohne Metamorphose?“ Leopold grinste: „ Nun ja, was soll ich sagen. Die Metamorphose war vor dreißig Jahren und damals war ich 65. Heißt also, dass ich jetzt 95 wäre.“  Zeus wollte folgendes von ihm bestätigt: „Du hast also mit 65 von dem Wettergott Tlaloc erbeten, dass er dich 45 Jahre jünger macht.“ Der durch die Metamorphose jetzt 50-jährige Leopold stimmte dem zu. Dann fragte Zeus noch: „Und du Wilhelmina wusstest das?“ Wilhelmina nickte. 

Zeus fuhr fort: „ Also dein biologischer Vater lebt heute als Kondor und heißt Bartolomeo. Deine Mutter hat eine Reinkarnation erlebt. Sie ist jetzt eine Eule. Wilhelmina, willst du nun wirklich in dieser Höhle leben?“ Wilhelmina erwiderte: „ Ja, ich möchte hier in den Bergen alleine als daoistische Nonne leben.“ „Also gut, ich und der Sonnengott Inti, welcher auch schon deine Mutter in dieser Höhle unterstützt hat, werden dich beschützen. 

Nun verabschiede dich von Leopold, denn er hat noch einen Termin.“ Leopold und Wilhelmina umarmten sich. Leopold versprach Wilhelmina: „Ich werde dich bei meinen Welttourneen hier oben besuchen. Ich wünsche dir das Beste und alles Gute!“ Wilhelmina hatte ein paar Tränen in den Augen: „ Danke Leopold, dass du mit mir nach Peru geflogen  und auch mit hier in die Höhle gekommen bist. Grüß deine Tochter Adelheid von mir.“ 

Dann versetzte Zeus Leopold zu seinen beiden Freunden den Braschisten Pedro und den Volinisten Gustavo. Am nächsten Tag gingen die drei zu Fasu. Alle musizierten zusammen und hatten viel Freude daran. Sie beschlossen, eine Band zu gründen und gemeinsam auf Tour zu gehen.  Fasu gab seinen Beruf als Hebamme auf. Glück in der Liebe hatte er auch: Gustavo und er wurden ein Paar. 

Leopold, Fasu, Pedro und Gustavo besuchten Wihelmina auf ihren Welttourneen immer. Wilhelmina führte ein zufriedenes Leben in der Höhle. Sie ging jeden Tag nach pueblo de conciencia. Zeus und Inti wachten über sie. 

Nachts flog immer eine Eule an ihrer Höhle vorbei und tagsüber ein Kondor. 

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